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 concetto

Das Wesen der Agudeza gehört zu jenen, die man eher im Gesamten, als im Detail erkennt, die sich wahrnehmen, nicht definieren lassen; und jede Definition ist deshalb, bei einer so unerfaßbaren Materie, gültig; was die Schönheit für die Augen ist und die Harmonie für die Ohren, ist für den Verstand der Begriff.

aus Agudeza y arte de ingenio, Baltasar Gracián (1648)

(Ins Impressum: Übersetzt von Frederike Hausmann)

 Nashorn

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Manierismus

Manierismus

„[…] Die widersprüchliche Beziehung zwischen Manierismus und Hochrenaissance: Die Unruhe des Künstlers, der einerseits das künstlerische Erbe der vorausgegangenen Generation nicht verwerfen kann, obwohl er der Welt der Renaissance andererseitsbereits fremd gegenübersteht, bringt ihn dazu, die gerade erst nach dem Kanon der ‚Klassik‘ festgelegten Formen von innen heraus auszuhöhlen und sich auflösen zu lassen wie den schmalen Kamm einer brechenden Welle, der in alle Richtungen zerstiebt.

[Der fließende Übergang wird daran deutlich, dass auch Raffael, der Vertreter des klassischen Schönheitsideals schlechthin, den Kanon verletzt, und das zeigen auch die unruhigen Gesichter der Selbstporträts der Maler, etwa Dürer und Parmigianino.] <- kann wsl weg

Während die Manieristen scheinbar die klassischen Schönheitsmodelle nachahmen, heben sie ihre Gesetze auf. Die klassische Schönheit wird als leer und seelenlos betrachtet: Die Manieristen setzen ihr eine Spiritualisierung entgegen, die sich, um der Leere zu entgehen, ins Phantastische stürtzt. Die Figuren bewegen sich in einem irrationalen Raum und lassen die Dimension einer Traumwelt oder, in heutigen Begriffen, des ‚Surrealen‘ entstehen.“

aus „Die Geschichte der Schönheit“, Hrsg. Umberto Eco

(Nachweis im Impressum nicht vergessen)

Musik

 

Musik zwischen 1550 und 1650

Im Manierismus findet sich eines der größten musikalischen Labore der Musikgeschichte, die Komponisten aus dieser Zeit entwickelten enormen Einfluss auf die Zukunft. Der Umbruch der Renaissancemusik zum Barock kennzeichnet die Experimentierfreudigkeit dieser Zeit: sie zeigt sich in ihrer Sinnlichkeit und Kühnheit, wie in den Anforderungen an die Musiker. Wie in der bildnerischen Kunst liegen höchste Gefühle frei, voll von intellektuellem Anspruch und zeitloser Schönheit.

 

 

sonnenglanz

„Splendor Solis“

oder „Der Sonnenglanz“ ist ein bebildertes Manuskript aus der Zeit des Manierismus, verfasst von einem fiktiven Autor, der Gottheit Hermes Trismegistos, der seit der Antike als Urheber alchemistischer Schriften genannt wird. Insbesondere war er auch Lehrer des wohl berühmtesten Musikers schlechthin, Orpheus, den er in seine Mystiken eingeweiht hatte. Der Text ist im Stil eines Florilegiums geschrieben, einer „Blütenlese“ von mehr und weniger zurechtgezimmerten Zitaten antiker Autoren, in dem die Herstellung des „Steines der Weisen“ beschrieben wird, der Gewinnung von edlem Gold aus Blei und dem Erhalt ewigen Lebens.

Diese metaphorischen Vorstellungen stellen den Weg der Alchemisten dar, die sich über die irdische Existenz hinwegsetzen und einen leuchtenden idealen Zustand erreichen wollen. Mit dem „Glanz“ der Miniaturmalereien verbindet sich das Gedankengut zu einer kunstvollen Erfahrung, die als uns als gestalterische Vorlage unseres Kunsthandwerks dient:

Auf der einen Seite suchen wir wie der Philosoph seine Weisheit im Denken, auf der nächsten Seite schauen wir die inneren Zusammenhänge der Musik, die, nach Hegel, zum Schönen als sinnliches Scheinen der Idee führen.   

idee

Über Wahrnehmung, Ideen und Größeres